Temperaturresistenz-Technologie

Temperaturresistenztechnologie

Temperaturresistenz­technologie

Funktionssicher von – 45°C bis + 80°C.

Die dauerhafte Ganggenauigkeit eines Uhrwerks hängt entscheidend von der Schmierung seiner beweglichen Teile ab – dies gilt erst recht in extremen Temperaturbereichen. Um trotz härtester Einsatzbedingungen die Funktionssicherheit der Zeitanzeige gewährleisten zu können, verwenden wir SINN Spezialöl. Mit seinen hervorragenden Eigenschaften liefert es eine alterungsbeständige Schmierung im Temperaturspektrum von –45°C bis +80°C.

Überlebenswichtig: eine professionelle Ausrüstung für extreme Tauchgänge. Mario M. Weidner taucht mit der 203 ARKTIS im Nordpolarmeer.

SINN-Spezialöl

Je höher die Temperatur, desto dünnflüssiger wird der schmierende Ölfilm. Bei tiefen Temperaturen verdickt sich hingegen das Öl. Dies führt dazu, dass die Reibung überall im Uhrwerk steigt und mehr Energie im Räderwerk, bei der Hemmung und im Schwingsystem verlorengeht. Als Folge sinkt die Amplitude der Schwingung, und die Uhr geht zunehmend ungenauer.

In Verbindung mit der Ölalterung, die ebenfalls in Richtung einer erhöhten Zähigkeit des Öls wirkt, können sich herkömmliche Uhrenöle bereits knapp unter dem Gefrierpunkt so weit verhärten, dass die Uhr stehenbleibt. Es resultiert eine Uhr, die sich im Einsatzbereich tieferer Temperaturen nicht mehr funktionssicher verhält! Erst das für extreme Temperaturen entwickelte, mit wesentlich niedrigerer Viskosität ausgestattete SINN-Spezialöl schmiert auch bei sehr tiefen Temperaturen langfristig zuverlässig. Das Öl ist so komponiert, dass es zum einen bei Temperaturen von –45°C und tiefer noch hinreichend flüssig ist, so dass die mechanischen Funktionen des Werks erhalten bleiben. Zum anderen ändert sich die Viskosität des Öls bis +80°C nicht so gravierend, dass das Öl von den Rubinpaletten der Hemmung wegspritzen würde. Unser SINN-Spezialöl ist ein Universalöl: ob in den Unruhlagern, im Räderwerk oder an den Paletten der Hemmung – überall ist es einsetzbar und liefert mit seinen hervorragenden Temperatureigenschaften die hochalterungsbeständige Schmierung für extreme Einsatzbedingungen.

Der Gang im Bereich von -60°C bis +80°C
Am Handgelenk getragen, stellt sich in der Uhr eine Betriebstemperatur von durchschnittlich 30 °C ein. Wird die Uhr dagegen über der Kleidung getragen, nimmt sie rasch die Umgebungs- temperatur an. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt weicht die Uhr in ihrer Gang- genauigkeit stärker ab. Unter –30°C wird der Gang relativ undefiniert. Uhren, die mit herkömmlichem Uhrenöl geschmiert wurden, bleiben hier in der Regel stehen. Mit SINN-Öl geölte Uhren laufen auch noch bei Temperaturen weit unter –45°C. Dabei allerdings wird die Gangabweichung relativ hoch, das heißt, die Uhr geht stark nach. Die Funktionssicherheit bei eingeschaltetem Chronographen gewährleisten wir für einen Temperaturbereich von –30 °C bis +80 °C.
Der Gang im Bereich von 0°C bis +80°C.
Bei anderem Maßstab der Gangabweichung zeigt das zweite Diagramm, dass auch bei Temperaturschwankungen über 0° C der Gang der Uhr mit SINN-Spezialöl 66-228 stabil ist.

Die Maßtoleranzauswahl

Zwar ist für eine SINN-Uhr, die in einem extrem breiten Temperaturspektrum von –45°C bis +80°C eingesetzt wird, eine Schmierung mit SINN-Öl unerlässlich. Jedoch reicht diese Maßnahme alleine nicht aus. Genauso wichtig wie die Ölschmierung ist die Maßtoleranzauswahl der Uhrwerkteile!

Der Hintergrund: In einem Uhrwerk werden verschiedene Werkstoffe verwendet, die ein unterschiedliches Verhalten bezüglich ihrer Temperaturausdehnung zeigen. Das heißt: Erwärmt man das gesamte Werk, so verändern die Bauteile in sehr differenziertem Maße ihre Abmessungen. Manche Teile dehnen sich außerdem schneller bzw. langsamer aus als andere. So kann es in der Folge bei ungünstigen Ausgangsmaßen zu Funktionsstörungen kommen, weil die Werkteile plötzlich nicht mehr von ihrer Größe her präzise aufeinander abgestimmt sind.

Wir begegnen diesem negativen Effekt durch eine Einzelprüfung der Uhren im Klimaschrank. Jede einzelne Uhr muss im Rahmen der Qualitätskontrolle den extremen Temperaturbereich einwandfrei durchlaufen.